Opa Meume und ich by Maggie Schneider Eleanor Sommer

Opa Meume und ich by Maggie Schneider Eleanor Sommer

Autor:Maggie Schneider, Eleanor Sommer [Sommer, Maggie Schneider, Eleanor]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Kinderbuch, Roman
ISBN: 9783864293269
Herausgeber: Tulipan Verlag
veröffentlicht: 2016-02-16T16:00:00+00:00


Zum Glück hatte ich einen »Opa-Betreuungs-Schnellkurs« vorbereitet. Doch zuerst wollte ich den Wissensstand meiner Freunde testen, und so verteilte ich die Fragebögen, die ich mitgebracht hatte:

Was macht ein Opa gern?

1. Fernsehen

2. Schlafen

3. Fotos anschauen

Was braucht ein Opa?

1. Süßigkeiten

2. Frische Luft

3. Bier

Was macht man, wenn ein Opa traurig ist?

1. Ein Spiel mit ihm spielen

2. Witze erzählen

3. Etwas vorlesen

Was isst ein Opa gern?

1. Gummibärchen

2. Suppe

3. Pfannkuchen

Sie machten eifrig ihre Kreuzchen, dann gaben sie mir die Zettel zurück. Das Ergebnis war nicht so schlimm, wie ich befürchtet hatte, aber es war klar, dass sie noch üben mussten.

Greta hätte Opa Meume wahrscheinlich mit einem Berg Pfannkuchen vor den Fernseher gesetzt, Julius hätte ihn mit Süßigkeiten überhäuft, und Sophie hätte ein Spiel nach dem anderen mit ihm gespielt, weil das ihre Lieblingsbeschäftigung war.

»Ein Opa braucht frische Luft«, erklärte ich ihnen. »Und er schaut gern alte Fotos an. Gegen Fernsehen ist nichts zu sagen, aber das kann er auch, wenn er keinen Besuch hat.«

Greta, Sophie und Julius hörten mir aufmerksam zu.

»In der Regel können Opas nicht mehr so gut sehen. Sie mögen es, wenn man ihnen was vorliest.«

Sophie schnipste mit den Fingern wie in der Schule und rief: »Okay, das mache ich!«

Wir verabredeten uns für den nächsten Nachmittag bei mir. Ich hatte Opa Meume nichts davon gesagt und ein bisschen mulmig war mir schon.

Dann standen wir vor seiner Tür und ich klingelte.

Opa Meume öffnete gleich darauf. Er sah uns überrascht an.

Ich lächelte ein wenig verlegen und fragte: »Dürfen wir reinkommen? Ich muss etwas mit dir besprechen.«

Er trat zur Seite und bat uns herein. Gleich darauf hockten wir auf dem Sofa wie die Hühner auf der Stange. Opa Meume saß wie immer in seinem Sessel. Er blickte mich fragend an.

Ich räusperte mich: »Opa Meume, die großen Ferien fangen bald an. Und ich habe gedacht, meine Freunde könnten dich besuchen kommen, wenn ich verreist bin. Natürlich immer abwechselnd. Und deshalb musst du dich rechtzeitig an sie gewöhnen. Wir dachten, zwei Wochen zur Probe!«

Opa Meume grinste. »So so. Ich muss mich also an sie gewöhnen«, wiederholte er belustigt.

Ich stand auf und deutete der Reihe nach auf meine Freunde: »Das ist Greta, sie hat keinen Opa. Das ist Sophie, sie sieht ihren Opa nur selten. Und das ist Julius, er sieht seinen Opa auch selten.«

Greta, Sophie und Julius standen auf, schüttelten Opa Meume artig die Hand und setzten sich wieder hin. Ich nahm auf seiner Armlehne Platz.

»Aber du musst dir keine Sorgen machen, ich habe ihnen alles beigebracht, was man über Opas wissen muss.«

Opa Meume gluckste komisch. Ich dachte, er hätte sich verschluckt, und klopfte ihm auf den Rücken. Da hörte er auf zu glucksen und machte ein interessiertes Gesicht.

»Also, Sophie kann dir vorlesen, Julius singt schön, er ist im Schulchor. Und Greta kann dir zeigen, wie man Sudokus macht«, fuhr ich fort.

»Aha«, sagte Opa Meume und machte große Augen.

»Bist du einverstanden?«, fragte ich.

Wir sahen ihn alle erwartungsvoll an. Er nickte und grinste von einem Ohr bis zum anderen.

Ein wenig mulmig war mir schon dabei, Opa Meume meinen Freunden anzuvertrauen, aber ich hatte keine andere Wahl.



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